Die Geschichte des KBF und der Bruchsaler Fasnachtsumzüge
Schon im Jahr 1899 fand der erste Umzug durch die Straßen Bruchsals statt. Es waren nahezu 30 Gruppen, die – von der GROKAGE organisiert – durch die Stadt zogen. Von diesem Ereignis existieren noch Bildbände, die sich in Privatbesitz befinden. Leider waren in den darauffolgenden Jahren keine organisierten Umzüge mehr möglich, da die Beteiligung zu gering war. In den Jahren 1935 bis 1939 gab es dann wieder jährlich einen Umzug. Der 2. Weltkrieg setzte diesen Aktivitäten jedoch ein jähes Ende.
Erst 1952 wurde dann von der GROKAGE erneut eine Schlüsselübergabe und ein Umzug veranstaltet, der nach Presseberichten von ca. 10000 Zuschauern miterlebt wurde. Damals haben 39 Gruppen am Umzug teilgenommen. Wieder ergab sich eine Pause, die dieses Mal 9 Jahre dauern sollte.
1961 war es dann der VfB Bruchsal, der eine Straßenfasnacht inszenierte.
1965 wurde auf Betreiben des Schriftführers, Zeremonienmeisters und Musikclowns der GROKAGE Oskar Decker am 27. Februar wieder eine Schlüsselübergabe durchgeführt. Am anderen Tag, dem Fasnachtssonntag fand dann auch wieder ein Umzug statt.
Die beiden Veranstaltungen waren ein solcher Erfolg, dass – wieder auf Anregung von Oskar Decker – alle Bruchsaler Vereinsvorstände zu Vorgesprächen eingeladen wurde,n um einen großen, allgemeinen Bruchsaler Fasnachtsumzug zu organisieren. So trafen sich die geladenen Vorstände oder deren Vertreter am 24.11.1965 im Gasthaus zum Lamm in Bruchsal. Dies war die Geburtsstunde des „Komitee Bruchsaler Fasnachtsumzüge“. Fritz Kleemann, der damalige Vorsitzende der GROKAGE ernannte Oskar Decker zum ersten Zugmarschall des Komitees. Am 14.12.1965 fand die erste Arbeitssitzung des neuen KBF statt, dem nun 26 Mitglieder angehörten und das eine Abteilung der GROKAGE war. Nach etlichen Arbeitssitzungen und als viele Hürden genommen waren, z.B. die Unkostenfrage, Material für den Wagenbau, Fahrzeuge für den Umzug, etc. fand am 20.Februar 1966 der erste vom KBF organisierte Umzug mit 79 Gruppen statt. Aufgrund der Werbung im Vorfeld und der guten Organisation, war der Umzug mit 70000 Zuschauern ein voller Erfolg In den folgenden Jahren erlebte der Bruchsaler Umzug kontinuierliche Steigerungen und die Beteiligung der Bevölkerung aus Bruchsal und den umliegenden Gemeinden hielt an. Gruppen und Kapellen aus weiterer Entfernung nahmen immer öfter am Umzug teil.
1967 waren es 69 Zugnummern, 1968 waren es 78 Gruppen, 1969 zählte man 75 Teilnehmer.
1970 gaben sich 57 bunte Gruppen und Musikkapellen die Ehre.
1971 fand dann der erste „internationale“ Umzug statt. Die Groupe des Majorettes aus Wissembourg und die Band der 33. US- Army aus Heidelberg waren unter den 68 Zugnummern.
1972 gingen 79 Teilnehmer auf die Srecke.
Seit 1973 gibt es die Umzugsplakette. Diese wurde anfangs nach dem Jahresorden der GROKAGE von Kurt Mach gestaltet.
Der Umzug 1973 wurde von 88 Gruppen bestritten und es erschienen ca. 80000 Menschen.
1974 löste sich das KBF von der GROKAGE, um nun als eigenständiger Verein die Bruchsaler Straßenfasnacht zu organisierern. Es erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister als „KBF Bruchsal 1965 e.V.“
Siegbert Veith versuchte, die Bruchsaler Stadtteile zur Mitarbeit oder zur Gestaltung eigener Umzüge zu bewegen, aber außer Büchenau war niemend bereit. In einer Aussprache im Januar 1975 wurden alle offenen Fragen mit den Fasnachtern aus Büchenau geklärt und es kam zu einer guten und fruchtbaren Zusammenarbeit. Da Büchenau auch einen Umzug organisierte, wurde aus dem Zugmarschall des KBF der Oberzugmarschall und der Verantwortliche aus Büchenau wurde nun Zugmarschall und Stellvertreter des Oberzugmarschalls.
1975 fand nun der 10. Bruchsaler Gaudiwurm statt, der sich mit 111 teilnehmenden Gruppen durch Bruchsal wand. Wieder waren Gäste aus Frankreich, aber auch aus Österreich und der Schweiz dabei.
Auch 1976 waren wieder 111 Gruppen mit internationaler Beteiligung für die Zuschauer des Brus’ler Fasnachtsumzugs auf der Strecke unterwegs.
Ab 1976 übernahm Siegbert Veith nach 11 Jahren das Amt des Zugmarschalls von Oskar Decker. Dieser wurde zum ersten Ehrenzugmarschall des KBF.
1977 war mit 115 Teilnehmern der bis dahin größte Umzug auf Bruchsals Straßen unterwegs.
1978 waren wiederum 111 Gruppen und Kapellen beim Umzug dabei.
1979 kamen 103 Gruppen und Musikkapellen nach Bruchsal.
1980 zählte man 101 Gruppen.
1981 war wieder ein denkwürdiges Jahr für die Bruchsaler Umzüge. Da der Fasnachtssonntag in diesem Jahr auf den 1. März fiel, den Tag an dem Bruchsal durch feindliche Fliegerangriffe beinahe komplett zerstört wurde, gab es nur eine Lösung: der Umzug musste verlegt werden.
Nach viel Arbeit und reiflicher Überlegung wurde dann der Sonntag vor den eigentlichen Fasnachtstagen als Termin gefunden.
Dies war auch für viele Gruppen ein günstiger Termin, da sie in der Fasnachtswoche meist in ihren Heimatgemeinden gebunden waren.
So wurden 1981 112 Zuggruppen registriert, diesmal sogar aus Gemini/Italien.
Heuer fand auch das erste Narrentreffen in der Sporthalle statt, das seither jedes Jahr durchgeführt wird.
Durch eine Satzungsänderung wurde der Name KBF durch den Zusatz „Die Holzlumpen“ erweitert.
1982 stand der Umzug ganz im Zeichen der verschiedenen Bräuche und Gepflogenheiten der Fasnacht. 112 Gruppen aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Italien nahmen teil.
Erstmals war auch die im Vorjahr gegründete 1. Brus’ler Guggemusik, d´Schlabbedengla mit dabei.
1983 ergab sich ein „Luxusproblem“: Man hatte so viele Anmeldungen, dass man einigen Gruppen Absagen erteilen musste!!
So wurden die Besten ausgewählt und 93 Gruppen machten sich auf den Weg durch die Stadt.
1984 nahmen 99 Gruppen teil. Dieses Mal war erstmals Holland mit Gruppen aus Rotterdam und Den Haag vertreten.
1984 kam es auch zum endgültigen Zusammenschluss des KBF mit den Büchenauer Griesknöpf zum Komitee Bruchsaler Fasnachtsumzüge 1965 e.V. – Bruchsaler Holzlumpen und Büchenauer Grießknöpf.
1985 war es lausig kalt, als 85 Wagen und Fußgruppen den Umzug gestalteten.
1986 kamen 83 teils von weit her angereiste Gruppen nach Bruchsal.
1987 Der 22. Umzug war mit 111 Nummern besetzt. Über 800000 Zuschauer waren dabei!
1988 Durch widrige Umstände kam kein Umzug zustande, doch es wurde ein „Klostergassenfeschd“ gefeiert. Die Büchenauer Grießknöpf trennten sich in Freundschaft vom KBF, es bestehen nach wie vor enge Beziehungen.
Alfred Blaschek übernimmt das Amt des Oberzugmarschalls von Siegbert Veith.
1989 80 Gruppen, unter anderem aus der Schweiz und Frankreich boten den Zuschauern ein buntes Narrentreiben.
1990 fand am Samstag vor dem Umzug zum ersten Mal das Monsterkonzert statt. Am Sonntag waren dann 80 Gruppen auf der Umzugsstrecke. Die Partnerschaft zum KC Rositz wurde in die Wege geleitet.
1991 Der Golfkrieg führte dazu, dass beinahe alle fasnachtlichen Aktivitäten abgesagt wurden. Alfred Blaschek regt die Bildung des Narrenkreises Bruchsal an, dem Siegbert Veith bis zu seinem Tod vorstand.
1992 99 Gruppen holten alles nach, was im Vorjahr nicht sein sollte.
1993 88 teilnehmende Wagen und Fußgruppen zogen durch die Stadt.
1994 105 Zugnummern bestritten den Umzug in diesem Jahr. Vertreten waren die Schweiz, Liechtenstein, Frankreich, Belgien und die Mainzer Freischützengarde 1901.
1995 Wieder 105 Musiken, Wagen und Fußgruppen konnten die Menschen aus nah und fern wieder begeistern.
1996 Zum 30. Geburtstag des KBF wurde der Umzug von 111 Gruppen mit 3333 Narren bestritten.
1997 Bruchsaler Nordumgehung wird Umzugsmotto für die Straßenfasnacht- Rita Holoch als 1. echte KBF’lerin erhält aus der Hand von Präsident Dr. Werner Pfützer den Goldenen Löwen
1998 Bruchsal hat eine Vision: Die Gründung einer Privat-Universität in der ehemaligen Dragoner Kaserne wird zum Motto der Straßenfastnachter aus der Taufe gehoben
1999 33 Jahre KBF Bruchsal. Riesengroße Jubiläums-Veranstaltung zur Eröffnung im St. Antonius Saal. Der Ministerpräsident Dr. Erwin Teufel verleiht Zugmarschall Kurt Mach durch Bürgermeister Werner Stark die Landes-Ehrennadel.
Eine Abordnung des Vereins war als Südwest-Deutscher Narrenverein zu Gast in Bonn beim Jahres Empfang des BDK im Kanzleramt bei Bundes-Kanzler Gerhard Schröder. Als Jubilar wurde dem KBF die Ehre zuteil, in Bruchsal den Löwenkonvent der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalsvereine abzuhalten.
2000 Die Brus’ler Narren sind um eine Gruppe reicher: die Narrenzunft Bruchsal – die Saalbachhexen treiben erstmals in dieser Kampagne ihr Unwesen
2001 Abermals hat eine Gruppe Brus’ler Narren, die schon seit mehreren Jahren an den Umzügen teilnehmen, sich einen fasnachtlichen-Gruppennamen zu geben. Fortan zählen die „Schwallebrunne-Geister“ zum festen Bestandteil der Brus’ler Fasnacht.
2002 Der „Euro“, die neue Währung, wurde zum Jahresmotto für die Fasnachtskampagne. An Weiberfasnacht gab’s die 1. Wiederholung des „Närrischen Baadens“ im Bruchsaler Hallenbad.
Ehren-Oberzugmarschall Siegbert Veith und Zugmarschall Alfred Blaschek als Vorsitzende des Narrenkreises Bruchsal feierten zusammen mit Vertretern der im Narrenkreis zusammengeschlossenen Fasnachtsvereine das elfjährige Bestehen. Zu einem Empfang im Bruchsaler Barockschloss waren Honoratioren aus Politik und Karneval geladen.
2003 In diesem Jahr war der große Barockbaumeister Balthasar Neumann Motivgeber für den Internationalen Fasnachtsumzug. 3000 Teilnehmer gestalteten das grandiose Spektakel auf Bruchsals Straßen.
Den Kampagnenabschluss genossen die Aktiven als Teilnehmer am Internationalen Fasnachtsumzug in Zürich.
2004 Unzählige Umzugsteilnehmer in 125 Zugnummern gestalteten vor zigtausend Zuschauern ein Närrisches Spektakel in Bruchsals Innenstadt. Anschließend zog man in die Sporthalle wo sich die Gäste an einem vierstündigen Programm erfreuten.
2005 Seit diesem Jahr sind die Bergfriedräuber auch in der Fasnachtszeit aktiv.
2006 Der Narrenrat Bruchsal hat die Rathausstürmung neugestaltet. Die Narren haben in einem Fackelzug die alte Fasnacht in die Stadt getrieben, und dort festgesetzt um der neuen den Weg zu bereiten. Thomas Stegmüller übernimmt das Amt des Oberzugmarschalls von Alfred Blaschek.
2007 Dieses Jahr hat sich einiges verändert: Der Narrenrat hat den Rathaussturm noch verbessert. Der Eindruck war, dass die neue Konzeption bei der Bevölkerung gut angekommen ist. Die Umzugstrecke wurde geändert. Auf Wunsch vieler Umzugsteilnehmer wurde die Klostergasse umgangen, weil es in den letzten Jahren immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Zuschauern und Teilnehmern gekommen war.
Die neue Strecke hat bei allen Beteiligten Zuspruch erhalten. Auch die Zugauflösung vor dem Rathaus mit den Zelten auf dem alten Marktplatz und dem Rathausplatz wurde gleich von vielen angenommen.
2008 650 Jahre Bruchsaler Bergfried ein Riesenfest für Bruchsal. Die Aktiven des Vereins bauten den Turm als Motiv für den Komitee-Wagen nach und schwebten plötzlich über den Wolken.
Der Umzug in Bruchsal umfasste 96 Gruppen und wurde nicht nur wegen der angenehmen Witterung zum Schönwetterumzug gekürt!
2009 Die Suche nach dem verschwundenen Königshof entwickelte sich zum Flop! Dieser Zustand und das Ausbleiben eines modernen Gebäudes eines namhaften Europäischen Kosmetiklonzerns wurden zur Motivation für die Aktiven des Vereins.
Zum Motto für den Internationalen Bruchsaler Fasnachtsumzug wurde schlussendlich: „Kein Königshof kein L’Oreal – den Umzug gibt’s auf den Fall“
Auf der Umzugsplakette steigt der König aus der Ausgrabung heraus und gibt weltmännisch von sich: „In Brus’l sucht man immer noch, was hat’s gebracht, ein Riesenloch“
Nach dem Umzug traf sich erstmals ein Großteil der Umzugsteilnehmer zum Narrentreffen im Bürgerzentrum. Der ultimative Kampagnenabschluss war die Teilnahme am Umzug in Mulhouse im Elsass für die Aktiven.
2010 44 Jahre KBF Bruchsal
Bereits am 11.11.2009 fand im Bruchsaler Bürgerzentrum unter der Beteiligung vieler Fasnachtsgesellschaften aus nah und fern sowie der Stadtobrigkeit die große Eröffnungsgala zur Jubiläumskampagne statt. Neben Ehrungen verdienter Vereinsangehöriger erhielt Oberzugmarschall Thomas Stegmüller von Bruchsals Oberbürgermeisterin Frau Petzold–Schick zwei Vereinsfahnen überreicht. Sie dienen künftig zur Ausgestaltung des Bruchsaler Rathaus während „Brus’ls Närrischen Tagen“
Am 24.Januar 2010 gab das KBF einen Neujahrsempfang im Siemens Techno-Park für geladene Gäste.
Bei dieser Veranstaltung wurde das Motto für die Jubiläumskampagne „do simmer dabei…“ bekanntgegeben.
Am 07.Februar hatte der Internationale Bruchsaler Fasnachtsumzug 106 Teilnehmergruppen, dessen Länge bis heute im Dunklen liegt!
Erstmals traten bei dieser Veranstaltung die neue KBFMasken-Gruppe, die Klosterberg-Trolle, auf.
Den abermaligen Abschluss für die Aktiven gab es am 21. Februar in Mulhouse in Frankreich.
2011 Am 16.Januar gab das KBF seinen Neujahrsempfang in der Tanzschule Thompson mit vielen geladenen Gästen. Vorgestellt wurde das Umzugsmotto „Brus’l bewegt sich doch!“.
3000 Umzugteilnehmer, darunter 350 Kinder, gestalteten einen farbenprächtigen gutgelaunten Fasnachtsumzug trotz regnerischen Wetters am 27. Februar.
2012 Der Ministerpräsident Winfried Kretschmann verleiht dem Ehren-Oberzugmarschall Alfred Blaschek durch Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick die Landes-Ehrennadel.
Peter Dautermann übernimmt das Amt des Oberzugmarschalls von Thomas Stegmüller.
2013 Wir freuen uns auf einen schönen Internationalen Fasnachtsumzug bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein unter der Leitung des neuen OZM Peter Dautermann.